Samstag, 28. März 2015

vouhenans (frankreich)


nach einer zähen tour durch die ganze schweiz über landstraße - für eine vignette war ich echt zu geizig - bin ich schließlich in frankreich gelandet. kurz nach einbruch der dunkelheit war mir das glück dann auch hold, und ich kam direkt an einem womo-stellplatz vorbei, meine rettung für die nacht. allerdings ohne strom, so dass der heizlüfter eingepackt blieb. heute morgen war es wirklich sackkalt, alles gefroren, aber blauer himmel. es hat einige überwindung gekostet, das warme bett zu verlassen.

jetzt bin ich bei claudio und sonja in vouhenans und hab ursi - eine trainerkollegin - dort getroffen. herrlicher spaziergang mit den hunden und von claudio wie immer lukullisch bekocht worden. vegan, übrigens, tanja :)
wir hatten einen schönen tag und abend zusammen.
hier in den trois moulins ist ein bisschen das paradies. ich stehe mit dem pösslchen auf ihrem hof, direkt neben der pferdekoppel, pfauen rennen rum, katzen und hunde leben in eintracht zusammen und die boldrins frönen ein spießerfreies aussteigerleben, das man beneiden könnte.
künstler, koch, musiker, alternativ arbeitende pferdewirtin, lebenskünstler, brockenhaus- und flohmarktkuriositätensammler, kreative unersättliche, herzliche gastgeber - ein wunderbarer verträumter ort, der jedes mal anders aussieht, wenn man vorbei schaut, mit eigener selbstangelegter insel mitten im fluss und tausenden liebevollen details und kunstwerken, die es zu entdecken gibt.
ein ort zum runterkommen. hier sieht kein gästezimmer aus wie das andere, hier gibt es keine uhren, sondern tageszeiten und hoch lodernde lagerfeuer. und entsetzte gesichter nach dem hinweis, dass heute nacht die uhren umgestellt werden.
impressionen von der eigens umgebauten und sanierten papierfabrik gibt's hier und es lohnt sich imfall, mal reinzuschauen: http://www.boldrin.info

morgen geht die reise dann weiter, dieses mal ins ungewisse. richtung: bretagne. keine ahnung, wieviele etappen ich brauche, ich weiß nur, es sind knapp 900 km bis zum ersten ziel. für längere zeit dann keine besuche bei bekannten und freunden mehr, sondern völlig unbekanntes terrain und eine dämlich komplizierte sprache, die ich selbst nach mindestens vier anläufen und mehreren jahren unterricht immer noch nicht beherrsche. je ne parle leider pas de francais.
schaunmermal, ein wenig mulmig ist mir zumute, aber das schöne ist ja, keiner zwingt mich zu irgendetwas, im notfall fahre ich einfach woanders hin. die echte challenge beginnt also ab morgen!

p.s.: sonja fragte mich heute, ob ich die freiheit schon spüre. ich fürchte jedoch, es ist noch ein bisschen zu früh dafür ;)




1 Kommentar:

  1. Lass dich überraschen... und die sprache wird schon, hast doch mal ne zeitlang in dem Land gelebt. Ist zwar schon 28 jahre her, aber immerhinque...:)

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