Freitag, 17. April 2015

courseulles-sûr-mer (basse normandie)



poah, non! normandie ist was für kriegsveteranen und weltkriegsfans. ich habe da einen kollegen, der würde hier sein el dorado vorfinden. aber nix für den urlaub eines normalsterblichen - zumindest bisher. museen und mahnmale hat's hier an jeder ecke, und ich bin sicher, das mag sehr interessant sein. mir ist aber nicht nach kriegserinnerungen, und den deutschen soldatenfriedhof habe ich auch nicht besucht, ich hab's vergessen, ich geb's zu.


ich hätte mich besser informieren sollen. ich dachte, ich fahre einfach schön die küste rauf, und wo es nett ist, bleibe ich. problem: die küstenstraße führt gar nicht an der küste entlang. das meer sieht man eher selten. parkplätze direkt am meer, wie in der bretagne üblich, gibt's gar nicht oder man wird dafür abgezockt. außerdem ist das wetter bescheiden, es hat 10 grad, stürmt und regnet - kein wunder, dass das frustet.

bis gestern mittag waren wir noch am mont saint michel und der tapfere kurt und ich haben ihn uns aus der nähe angeschaut. schick, aber aus der ferne wirkt das monument tatsächlich viel beeindruckender.
bei der gelegenheit ist mir aufgefallen, dass die franzosen anscheinend die flut abgeschafft haben. denn seit ich in frankreich bin gibt's immer nur ebbe. ich dachte, das wechselt alle 12 stunden oder so? hatte das nicht mit den mondphasen zu tun? kommt die flut nur einmal im monat oder was ist da los? jedenfalls hatte der mont saint michel auch trockene füße.

dann sind wir weiter die küste hoch und das desaster begann. furchtbare strecke, keine chance, ans meer zu kommen, künstliche dörfer mit schachbrettmusteranordnung, schnurgerade wege, gräßlich! natürlich bin ich jetzt verwöhnt, die bretagne ist kein vergleich.
wie immer keine spazierwege für die hunde, es wurde also langsam eng. irgendwann habe ich mich für einen wenig schönen strand in einem dieser schachbrettorten entschieden und für einen parkplatz zur übernachtung, weil es weder stellplätze noch campingplätze gab. dort standen ein paar caravans, also hab ich mich dazu gestellt. netz gab's natürlich auch nicht. offensichtlich keine urlaubsgegend.


heute morgen dann zeitig weiter auf der suche nach schönheit und einer waschmaschine.
der campingplatz, den ich dann irgendwann ansteuerte, wollte 37 euro für eine übernachtung. ich dachte erst, ich hätte mich verhört, aber englisch spreche ich ja nun ganz gut. und die waschmaschine nochmal extra 5 euro. nee, also, leute, dafür geh ich auch ins ibis.
also weiter, der frustpegel erhöht, doch nun stehen wir vor den toren eines platzes, der passabel aussieht und auch nicht abzocken will. hier tümmeln sich eher surfer und keine luxuscamper.
eine waschmaschine hat's angeblich auch, es gibt einen langen strand und dünen, ich kann die hunde also auslasten. das wetter ist zwar immer noch scheiße und mein entschluß, die normandie möglichst zügig hinter mir zu lassen, verfestigt sich.



einen verlust gibt's auch zu beklagen: meine rückwärtskamera hat den geist aufgegeben. "kein signal" heißt es beim einlegen des rückwärtsganges, was kein wunder ist, denn das teil hing nur noch am seidenen faden, als ich dann hinten mal schauen gegangen bin (nachdem ich die komplette gebrauchsanweisung und störungssuche durchgelesen hatte). mist! dabei bin ich mir keiner schuld bewusst. bisher - toi, toi, toi - habe ich nichts angerempelt, bin beim rückwärtsfahren nirgendwo angestoßen, ich hab ja nicht mal 'nen bürgersteig beim ums eck fahren mitgenommen.

tatsächlich ist die linse beschädigt und die befestigungsschraube war herausgerissen. das sah fast ein wenig so aus, als hätte da jemand dran rumgefummelt. aber wissen weiß ich's natürlich nicht. ärgerlich ist's trotzdem, mich nervt jedes mal, wenn irgendwo irgendwas kaputt geht, auch, wenn es sicherlich nicht die welt kostet, das teil zu ersetzen. es lässt sich im moment nicht ändern, also lernaufgabe: sich ärgern lohnt nicht ;)


und jetzt gehe ich mich anmelden, installieren, hoffe, waschen zu können und werde dann versuchen, die hunde davon abzuhalten, wie die besessenen diese scheißalgen in sich rein zu schlingen, nur, um sie morgen früh wieder auszukotzen. grrrrrrrr!

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