Donnerstag, 30. April 2015

brot

DAS ist mal KEIN brot!
ich liebe brot! und es ist mir egal, ob's hell oder dunkel ist, ob's körner hat oder keine, ob's länglich oder rund ist. hauptsache, es ist saftig und schwer! am besten so saftig, dass man aus dem innenleben feuchte kugeln formen kann. und dafür zahle ich auch gerne ein paar euros mehr.
und es darf auf keinen fall nach zwei stunden zu einer knüppelharten brechstange mutieren, es sei denn, man möchte damit den einbrecher erschlagen und hat gerade keinen baseballschläger zur hand.

das beste brot übrigens, ist das roggenvollkorn von "reginbrot", unserem örtlichen ökobäcker in der konstanzer altstadt, der selbst das mehl noch selber mahlt. das schmeckt noch nach tagen einwandfrei (ohne konservierungsstoffe!). also, sollte es dort mal jemanden hinverschlagen: unbedingt probieren!

so. und was zum henker ist nun mit dem ausland los? die können alle echt 'ne menge, auch, wenn man bei den belgiern ein bisschen länger suchen muss ;). aber fakt ist, keiner von denen kann brot, imfall!
die schweizer schneiden noch am besten ab, aber da muss man auch schon gezielt suchen, um fündig zu werden. nur leisten können wir es uns nicht ;)
die österreicher haben immerhin ihre sauerteigigen vinschgauer, mit viel glück ohne kümmel.
frankreich, das land der kulinarien, hat gar nichts zu bieten außer dicke oder dünne baguettes, die man tatsächlich auf der stelle essen sollte, wenn man sich etwas später nicht die zähne dran ausbeißen möchte.
in belgien und holland gibt es zwar auch brot, das etwas dunkler ist, das sind aber fakes. die wiegen quasi nichts und schmecken auch so. und da können die alibisesamkörner oben drauf auch nichts dran ändern. ansonsten gibt es ausschließlich helles toastbrotähnliches zeug, das man genauso auch abgepackt im supermarkt kaufen kann.
die italiener backen helles brot ohne salz (was der gipfel der ungenießbarkeit ist, weshalb die auch nicht frühstücken, schätze ich),
die spanier essen auch nur weizenzeug zu ihren tappas,
und die engländer bevorzugen schlabberiges amitoast, was aber egal ist, da nicht mal jamie oliver der britischen esskultur im allgemeinen auf die sprünge helfen kann.

was mich wunder nimmt - um es mal schweizerisch auszudrücken ;) -, dank globalisierung gibt es fast nichts mehr, was man nicht fast überall in der welt kaufen könnte. ob nun h&m-shirts, billy-regale, crocs, mac donald's, bier, autos, wiener schnitzel, nutella - überall in der marktwirtschaft betreibenden welt ist fast alles gleich, denn die nachfrage bestimmt das angebot.

fazit: variantenreiche brotsorten sind nicht gefragt. verstanden. das muss so sein, sonst gäbe es längst mehr als trockenes weißbrot im rest der welt. die frage lautet nur: warum ist das so?
leiden wir deutschen so arg unter geschmacksverirrung, so wie die australier mit ihrem ziemlich fragwürdigen vegemite und die franzosen mit ihrem musikgeschmack ;)? fehlt dem rest der welt ein brot-gen, so wie den japanern das alk-gen?
ich habe keine antwort auf diese hoch philosophische frage. dabei zermartere ich mir schon seit vielen jahrzehnten den kopf. und wann immer ich im ausland bin, wird's wieder ganz akut.

so wie jetzt. kreisch! was gibt's besseres als ein geiles roggenbrot oder ein saftiges bauernbrot? das ist so, wie keine fritten zu mögen oder pizza oder spaghetti mit tomatensauce - nur, dass dem brot, von dem ich rede, nachgesagt wird, durchaus nahrhafter und gesünder zu sein.
dabei lasse ich den gesundheitsaspekt mal bewusst weg. denn so ein bisschen halte ich den nämlich für ein gerücht, sonst wären die nachbarn bei den tonnen baguette pro kopf und jahr schon längst ausgestorben ;)

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