Montag, 20. April 2015

étretat - fécamp - dieppe (haute normandie) und berck-plage (pas-de-calais)



ich komme mir vor, wie in einem traum. ich suche und suche und finde nicht - über hunderte kilometer lang...

es ist zum verrückt werden! die normandie hat wunderbare landschaften, kilometerweite felder, wiesen und wälder, doch weit und breit keine spazierwege. ihr glaubt mir nicht? es ist so! wie in der bretagne auch. nur, dass man dort einfach am meer entlang fahren kann, irgendwo auf einem der vielen parkplätze oder stellplätze direkt am meer oder direkt im ort parken und dann stundenlang auf stränden und klippen entlang marschieren kann.

in der normandie ist das ausgeschlossen. die ortschaften sind für womos kategorisch gesperrt. die straßen führen nicht am meer entlang, sondern liegen abseits und nur einzelne straßen führen gezielt in die orte, die am meer liegen. parkplätze für womos hat's am ortsrand, strände in dem sinne gibt's gar nicht, es gibt nicht mal popelige feldwege oder trampelpfade. jeder feldweg führt zu einem hof mit tobendem hund dazu und endet dort.
ich bin überzeugt, es gibt genau einen wanderweg in frankreich, und das muss der jakobsweg sein, es sei denn, den haben sie auch für autos asphaltiert. es gibt keine bürgersteige, fahrradwege, einfach nichts. die leute wandern teils auf den straßen, falls sie überhaupt wandern. ich glaube ja, die bewegen sich lieber motorisiert.

dafür gibt es einen campingplatz neben dem nächsten, und ehrlich? ich weiß wirklich nicht, wozu. sie liegen kilometer entfernt vom meer, die ortschaften sind tatsächlich nicht der burner, es gibt keine freizeitmöglichkeiten weit und breit. und doch gibt's diese plätze. was zum teufel machen die da?

von der küste ab étretat bis dieppe habe ich mir eine menge versprochen. steilküste mit kalkfelsen à la dover in england, tolle felsformationen UND sogar wanderwege hätte es geben sollen.
an den hauptorten kam ich aber gar nicht ran an die dämlichen felsen! völlig überlaufen, keine parkplätze für womos frei, ich bin bestimmt sechs mal rauf und runter gegurkt. also habe ich in einiger entfernung zwischen étretat und fécamp eine möglichkeit gefunden ganz sicher nicht legal zu parken und habe mich von dort auf aufgemacht, und tatsächlich einen weit entfernten blick auf den berühmten elefanten, der seinen rüssel ins wasser steckt, erhaschen können.
also alles eher enttäuschend, zäh und fast verzweifelnd, weil ich gar nicht glauben kann, dass die franzosen sich damit zufrieden geben wollen.

nach einer nacht in einer mal wieder netzbefreiten gegend, bin ich dann schleunigst weiter gefahren und habe den rest der normandie und die picardie unbesichtigt hinter mir gelassen. zwar tapfer immer weiter die küste rauf - die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt - aber auch der heutige tag war eher wieder frustrierend und lange sehr zäh.

in berck-plage dann - was zu nord-pas-de-calais gehört - habe ich doch noch einen schönen strand gefunden, um wenigstens die hunde auszulasten, aber der ort war wieder von der sorte, bei der ich ein bisschen die krätze kriege: el arenal-flair, jede menge fun-parks aus plastik, traurige tulpenrabatten in geometrisch angelegten parks und jetzt schon überlaufen. und das in der nebensaison an einem montag. was mag hier im sommer los sein?

ich fürchte, die nächsten abschnitte werden auch nicht besser. ich erwarte eher viele industriezonen um calais herum. aber wer weiß, vielleicht gibt's sie ja doch noch, die perfekte kombination aus pitoreskem fischerort und einsamem strand mit gleich angrenzendem, wenig frequentiertem stellplatz, strom included und netz satt ;)


sollte jemand gute tipps für belgien und holland haben, immer her damit! denn da weiß ich auch nicht, was mich erwartet. ich kenne nur fritjes special met frikandel, geil! trotzdem hätt' ich langsam gerne mal wieder ein paar berge, keine französischen radiosender und vor allem gescheites brot um mich herum ;) ;)


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